DVD: Digital versatile disk

DVD: Digital versatile disk
DVD: Digital versatile disk
 
Die DVD (englisch digital versatile disc, von »versatile«= »vielseitig verwendbar«; auch oft digital video disc genannt ) ist ein Nachfolgemedium der herkömmlichen Compactdisc und besitzt auch die gleichen Abmessungen. Gegenüber der CD besitzt die DVD allerdings ungefähr die siebenfache Speicherkapazität auf einer Informationsschicht. Für künftige Entwicklungen ist es sogar möglich, zwei Informationsschichten pro Discseite zu nutzen, sodass sich die Speicherkapazität noch einmal ungefähr vervierfachen lässt. Die DVD bietet somit genügend Platz für die Speicherung umfangreicher Multimedia-Anwendungen oder das hochauflösende Fernsehen
 
 Aufbau der DVD
 
Die Audio- und Videoinformationen werden mit Pits und Lands (Abstand zwischen den Pits) spurförmig auf die DVD übertragen. Beim Abspielen der Disc werden die Spuren von einem Laserstrahl abgetastet. Bei den Lands wird das Licht reflektiert, während es bei den Pits zu einer Streuung und teilweise zu einer Auslöschung durch Interferenz (Überlagerung) des Lichtes kommt. Sowohl Pits als auch Lands repräsentieren den logischen Wert »0«, während der Wert »1« jeweils an den Übergängen zwischen Pit und Land erzeugt wird. Die reflektierten Laserstrahlen werden von Dioden in einer nachgeschalteten Ableseeinheit aufgefangen und in einer Fotodetektoreinheit zu einem digitalen Datenstrom umgewandelt. Diese Daten enthalten die Informationen aus der Pitspur und werden an eine Auswerteelektronik im jeweiligen Abspielgerät weitergegeben.
 
Die DVD besitzt die Maße einer herkömmlichen CD, besteht aber nicht mehr aus einer 1,2 mm dicken Scheibe, sondern aus zwei 0,6 mm dünnen Halbdiscs, die Rücken an Rücken miteinander verbunden sind (Zweischichttechnik). Die zwei dicht übereinander liegenden Oberflächen, deren obere halbdurchsichtig ist, können wahlweise gelesen werden, wobei der Laserstrahl im Abspielgerät jeweils auf eine der beiden Schichten fokussiert (gebündelt) wird. Durch diese Technik ist die Informationsschicht der Disc nicht mehr wie bei der CD 1,2 mm von der Oberfläche entfernt, sondern nur noch die Hälfte. Dadurch ist eine feinere Fokussierung des Laserstrahls (durch Veränderung der Wellenlänge) und damit ein Auslesen dichter geschriebener Informationen möglich. Die Windungen der Pitspur können auf einer DVD somit sehr viel dichter zusammengelegt und die Pitlänge reduziert werden. Um die Kapazität auf einer DVD weiter zu erhöhen, werden bei der Aufnahme die Informationen nach den Richtlinien der MPEG, einer international tätigen Normungsorganisation, komprimiert. Zusätzlich wird die Fehlerkorrektur gegenüber der CD optimiert.
 
 Aufteilung in Sektoren
 
Die Pitspuren der DVD sind in Sektoren aufgeteilt, vor denen sich jeweils ein Header mit der Sektorenidentifikation und eine Fehlererkennung befinden. In der Sektorenidentifikation befinden sich z.B. Angaben zur Trackingmethode, d. h., ob die Disc gepresste Pits hat oder beschrieben wurde, und in welchem Bereich der Disc sich der entsprechende Sektor befindet. Es folgen Informationen über die Art der Disc: welcher Spezifikation sie entspricht, ihre Größe, mit welcher Dichte gespeichert wurde (die Schreibdichte ist bei gepressten und beschriebenen Discs unterschiedlich), der Discaufbau und wo sich der Datenbereich befindet. Die eigentlichen Daten jedes Sektors werden in 12 Zeilen à 172 Byte angegeben. Jeder Zeile folgt ein Fehlerkorrekturcode, der Parity-Inner-Code (PI). Es sind immer 16 Sektoren hintereinander angeordnet, denen in weiteren 16 Zeilen der Parity-Outer-Code (PO, auch ein Fehlerkorrekturcode) folgt. Sowohl auf der CD als auch auf der DVD sollten die Daten aus Gründen der Datensicherheit physikalisch nicht sequenziell (fortlaufend) aufeinander folgen. Zusammengehörende Datenpakete werden nach einem ganz bestimmten Algorithmus über die Disc verteilt. Vor der Speicherung findet dann die MPEG-Kodierung der Daten statt. Bei einem DVD-Video wird zudem ein Kopierschutz auf die Nutzerdaten angewandt.
 
 Weitere Entwicklungen
 
Bei der Entwicklung der DVD wurden zunächst fünf verschiedene Applikationen geplant: DVD-Video für lange Spielfilme mit digitalem Video nach MPEG-2-Standard, DVD-Audio, DVD-ROM, die einmal beschreibbare DVD-R und die wiederbeschreibbare DVD-RAM. Für die Zukunft ist daran gedacht, DVDs zu entwickeln, die gepresste und beschreibbare Ebenen miteinander kombinieren. So wäre es möglich, dass Daten, die keinerlei Veränderungen benötigen, gepresst werden, und aktuelle Informationen dazu auf die beschreibbaren Ebenen gebracht werden. Trotz der großen Vorteile der DVD wird sie bislang nicht in Serie gefertigt, da die Vertreiberfirmen sich nur auf das Format einigen konnten. Viele noch offenen Fragen konnten bisher nicht geklärt werden.

Universal-Lexikon. 2012.

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